Nach viereinhalb Monaten und rund 10.000 Seemeilen – das sind knapp 19.000 Kilometer – lief das Patenschiff der Stadt Werrtheim bei der Bundesmarine, der Tender Main, vor wenigen Tagen wieder in den Heimathafen Eckernförde ein. Das Schiff unter der Führung von Korvettenkapitän Jürgen-Friedrich Jensen kam vom Libanon-Einsatz (UNIFIL) der Vereinten Nationen zurück.
In Deutschland versorgt der Tender Main regelmäßig U-Boote in Eckernförde mit Torpedos. Die konnte das Schiff an der Levante nicht gebrauchen, denn der Tender versorgte im östlichen Mittelmeer Überwasserschiffe aus Deutschland, Griechenland, Spanien und Italien mit Treibstoff und anderen Versorgungsgütern, beispielsweise Wasser.
„Außerdem haben wir rund 40 libanesische Marinesoldaten in Navigation und im Durchsuchen von Schiffen in See – dem so genannten Boarding – ausgebildet“, sagt der 40-jährige Kommandant. Jensen führt das Versorgungsschiff der Deutschen Marine mit 69 Männern und Frauen seit März 2007.
Der Tender lief während seines Einsatzes Zypern und den Hafen von Beirut an. Dabei machte die Besatzung eine interessante Erfahrung: „Wenn man im Fernsehen Bilder von Beirut sieht, werden meist zerstörte Häuser gezeigt“, sagt Jensen, „für uns war es deshalb sehr beeindruckend, dass es sich – vom Hafen aus gesehen – doch um eine blühende Stadt handelt. Die Menschen dort sind freundlich, weltoffen und wollen einfach nur in Frieden leben. Dafür wollen sie alles tun.“ Da die Vereinten Nationen beim Aufbau des Landes helfen und Stabilität bringen, sei der Einsatz für die Besatzung sinnvoll gewesen.
Die Besatzung wird nach dem Einlaufen erst einmal in Urlaub geschickt, damit die Soldaten Zeit mit ihren Familien verbringen können. „Ich freue mich, meine drei Töchter wiederzusehen. Die Jüngste ist jetzt doppelt so alt als am Tag meiner Abreise – also jetzt zehn Monate“, sagt der stolze Familienvater Jensen. Im Dezember wird der Tender Main wieder in See stechen. Dann heißt es, die U-Boote aus Eckernförde während ihrer anstehenden Ausbildungsfahrten sowie beim Torpedoschießen zu versorgen.
Der Tender ist in der Lage, Boote in See mit Kraftstoff, Wasser oder Munition zu versorgen und bei Instandsetzungen zu unterstützen. Hinzu kommt die wichtige Aufgabe der Entsorgung, zum Beispiel von Altöl oder Abwasser. An Bord befinden sich Werkstätten in Containern. Auf dem Landedeck ist Hubschrauberbetrieb möglich. Der Tender ist 100,50 Meter lang und hat eine Verdrängung von 3.586 Tonnen. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt bei 3.400 PS fast 30 Stundenkilometer.